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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 57

1909 - Leipzig : Hirt
4. Überblick über die europäischen Großstaateil. 57 Kabinetts, das früher neben dem Ministerium bestand und dessen Tätigkeit häufig lahmlegte. Die Kunst verdankt ihm den Bau des heutigen Alten Museums in Berlin, das er mit Kunstwerken ausstattete, und das Grabmal der Königin Luise im Mausoleum zu Charlottenburg, von dem Bildhauer Christian Rauch ausgeführt, gleichzeitig ein Denkmal der Pietät gegen seine verstorbene Gemahlin. Demselben Meister hat er den Austrag zu dem Reiterstandbilde Friedrichs des Großen gegeben. In seiner äußern Erscheinung lag etwas Imponierendes. Er war von hoher Gestalt; sein Antlitz trug den Ausdruck des Ernstes und der Milde, sein Blick war fest, klar, ruhig, offen und wahr, immerdar der Spiegel seines Innern. In der Bewegung seines Körpers lag hohe Würde, sein Gang war fest, ruhig und sicher, bis in sein Alter rüstig und kräftig. In seiner Kleidung wie in seinem ganzen Wesen liebte er die Einfachheit. Gewöhnlich trug er einen blauen Oberrock bis oben zugeknöpft und eine einfache Landwehrmütze. Im Jahre 1840 starb er im Alter von siebzig Jahren. An der Seite seiner Gemahlin Luise in der Königlichen Grabkapelle zu Charlottenburg wurde ihm das Grab bereitet. / 4. Überblick über die europäischen Grotzsiaaten mit Ausschluß Preußens während dieses Zeitraumes. England. In England erlangten. die Katholiken durch die unablässigen Bemühungen Daniel O'connells und durch das wohlwollende Entgegenkommen des Ministerpräsidenten Lord Wellington, des Siegers von Waterloo, Gleichstellung mit den Mitgliedern der anglikanischen Hochkirche und dadurch Zutritt zum Parlament sowie zu allen Staatsämtern. Als 1837 König Wilhelm Iv. ohne männliche Nachkommen starb, folgte in England seine Tochter Viktoria, die bis 1901 regierte. In Hannover, wo weibliche Thronfolge nicht zulässig war, folgte des Königs Bruder Ernst August. England verlor dadurch feinen Sitz auf dem Deutschen Bundestage. ' Rußland hatte einen Ausstand in Polen niederzuwerfen und vereinigte sich mit Frankreich und England zum Schutze der Griechen gegen die Türkei. Griechenland, das seit der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1458 zum Türkischen Reiche gehörte, hatte feit 1821 um seine Unabhängigkeit gekämpft. Die Befreiung gelang erst, als die genannten fremden Mächte in den Kampf eintraten. In der Bucht von Navarino in Messenien unterlag die türkisch-ägyptische Flotte der englisch-französischen. Dem Landkrieg machte ein russisches Heer durch Besetzung von Adrianopel ein Ende. Die Türkei erkannte die Unabhängigkeit Griechenlands an. Griechenland ein Königreich. Durch Übereinkunft der Mächte zu London im Jahre 1830 wurde Otto, der zweite Sohn des Königs

2. Deutsche Geschichte - S. 155

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
V Friedrichs (Iii): I. Regierung 1688 (.1701) —1713. 155 England und Holland aber konnten nicht wünschen, daß dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. Das große Bündnis löste sich allmählich auf, und Friedensverhandlungen wurden angeknüpft. 1713 kam es zum #on Frieden von Utrecht, nach welchem Philipp V. als König im Utrecht. Besitz Spaniens und der spanischen Kolonien verblieb, die spanischen Niederlande aber, Mailand und Neapel an Österreich fielen. Karl Vi., der anfangs seine Ansprüche auf Spanien nicht aufgeben wollte, sah sich genötigt, im nächsten Jahre dem Frieden beizutreten Zwei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb ßud-tot°gxiv; iuig Xiv. Frankreich war bei seinem Tode nicht mehr, wie zur Zeit 1715-des Friedens von Nimwegen und der Reunionen, die erste Macht Europas. Vier Großmächte, Österreich, das sich nicht nur durch Ungarn, sondern nun auch durch Teile Italiens und die südlichen Niederlande vergrößert hatte, Frankreich, England, Spanien, standen nebeneinander und hielten sich die Wage. Holland konnte nicht mehr als Großmacht gelten. Gleichzeitig büßte durch den nordischen Krieg Schweden seine Großmachtstellung ein, während als künftige Großmacht des Ostens Rußland emporstieg. Friedrichs (Hl.) I. Regierung 1088 (1701) —1713. § 169. Die großen Kriege jener Zeit, in denen preußische Truppen fochten, haben der jungen Armee zwar Waffenruhm und den Ruf der Tapferkeit, dem Staate aber nur sehr geringen Gewinn gebracht. Auch im Inneren ist für Preußen die Regierung seines ersten Königs wenig förderlich gewesen. Die glänzende Hofhaltung kostete große Summen; die Finanzen gerieten unter ihm in Verfall, und der Staat belastete sich mit Schulden. Nur auf dem Gebiete des geistigen Lebens hat dieser König wichtige Wissenschaft. Schöpfungen hinterlassen; hier zeigte sich besonders der Einfluß seiner Gemahlin, der aus dem Hause der Welfen stammenden geistvollen und hochgebildeten Sophie Charlotte, der „philosophischen Königin". Friedrich hat die U n i v e r f i t ä t H a l l e gegründet, die sich schnell großen Ruf erwarb; an ihr wirkte damals der fromme und vom Geiste werktätiger Liebe erfüllte August Hermann Francke, der Stifter des Waisenhauses und der Schulaustalten, die noch heute feinen Namen tragen. Ferner gründete der König die Akademie der Wissenschaften zuberlin, eine Vereinigung von Gelehrten, welcher Geldmittel zugewiesen wurden, um wissenschaftliche Unternehmungen zu fördern. Der erste Präsident der Akademie war L e i b n i z, einer der größten Philosophen Deutschlands, ein

3. Deutsche Geschichte - S. 156

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. geistvoller, auf allen Gebieten des Wissens bewanderter Mann. Auch die Kunst, Kunst sand durch Friedrich starke Frderung. Andreas Schlter, der das Reiterstandbild seines Vaters schus, war zugleich als groer Bau-meister ttig. Damals wurde das knigliche Schlo zu Berlin unter Be-nutzung der fcheren Schlobauten und das Zeughaus, die jetzige Ruhmes-Halle, errichtet. 1713. Im Jahre 1713 starb Friedrich I. Ihm folgte sein durchaus anders gearteter Sohn Friedrich Wilh elm I. Der nordische Krieg. 1700 1721. 170. Friedrich Wilhelm I. sah sich kurze Zeit nach seinem Re-gierungsantritt in den Krieg verwickelt, der bereits im Jahre 1700 zwischen Schweden einerseits, Rußland, Polen und Dnemark andrerseits aus-^Schw?den" gebrochen war. Karl Xii. hatte den schwedischen Thron in jugendlichem Alter bestiegen; er zhlte bei Beginn des Krieges erst achtzehn Jahre. Diese Gelegenheit erschien den Nachbarsrsten, Peter von Rußland, August dem Starken, der zugleich König von Polen und Kurfürst von Sachsen war, und Friedrich Iv. von Dnemark, gnstig, um Schwedens Machtstellung zu vernichten und schwedische Lande an sich zu reien. Der bedeutendste unter ihnen war der Zar Peter von Rußland. Dieser arbeitete mit leidenschaftlichem Eifer daran, Rußland groß und stark zu machen, ein Heer und eine Flotte zu schaffen, Reformen nach europischem Muster durchzufhren und sein Land auf eine hhere Kulturstufe zu erheben. Er hat zwei mehrjhrige Reisen unternommen, um die europische Kultur kennen zu lernen; auf der ersten arbeitete er einige Tage in Zaandam bei Amsterdam als Schiffsbauer. Zugleich zog er Europer in sein Land, damit sie als Lehrmeister und Erzieher seines Volkes ihm zur Seite stnden. Jetzt hoffte er, einen Teil der schwedischen Ostseeprovinzen zu gewinnen und so Rußland bis zum Meere auszudehnen und dem Welthandel zu ffnen. "^Zunchst freilich zeigte es sich, da der junge Karl Xii. ein Mann von der grten Tatkraft und Entschlossenheit und ein hchst gefhrlicher Gegner war. Er zwang zuerst durch einen schnellen Angriff die Dnen zum Narwa, Friedensschlsse; dann landete er in Esthland und schlug bei Narwa ein russisches Heer, obwohl es fnfmal so stark als das seinige war. Darauf wandte er sich, ohne den Sieg der Peter auszunutzen, gegen August den Starken, schlug diesen mehrmals, lie durch einen Teil des polnischen Adels einen neuen König, Stanislaus Leszczynski, whlen und vertrieb August aus Polen. Ja, er folgte ihm bis nach Sachsen und ntigte ihn, auf die polnische Krone Verzicht zu leisten.

4. Deutsche Geschichte - S. 155

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrichs (Iii). I. Regierung 1688 (1701) 1713. 155 England und Holland aber konnten nicht wnschen, da dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. Das groe Bndnis lste sich allmhlich auf, und Friedensverhandlungen wurden angeknpft. 1713 kam es zum Frieden von Utrecht, nach welchem Philipp V. als König toi brecht!" Besitz Spaniens und der spanischen Kolonien verblieb, die spanischen Nieder- 1713* lande aber, Mailand und Neapel an Osterreich fielen. Karl Vi., der anfangs seine Ansprche auf Spanien nicht aufgeben wollte, sah sich gentigt, im nchsten Jahre dem Frieden beizutreten. Zwei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb Lud - ^ggxiv wig Xiv. Frankreich war bei seinem Tode nicht mehr, wie zur Zeit 1715. des Friedens von Nimwegen und der Reunionen, die erste Macht Europas. Vier Gromchte, Osterreich, das sich nicht nur durch Ungarn, sondern nun auch durch Teile Italiens und die sdlichen Niederlande vergrert hatte, Frankreich, England, Spanien, standen nebeneinander und , hielten sich die Wage. H^ottund konnte nicht mehr als Gromacht gelten. Gleichzeitig bte durch den nordischen Krieg Schweden seine Gro-Machtstellung ein, während als knftige Gromacht des Ostens Rußland emporstieg. ^ Friedrichs (Iii.) I. Regierung 1688 (1701)-171.3. 169. Die groen Kriege jener Zeit, in denen preuische Truppen der^"^ng fochten, haben der jungen Armee zwar Waffenruhm und den Ruf der Tapfer-keit, dem Staate aber nur sehr geringen Gewinn gebracht. Auch im Inneren ist fr Preußen die Regierung seines ersten Knigs wenig frderlich gewesen. Die glnzende Hofhaltung kostete groe. Summen; die Finanzen gerieten unter ihm in Verfall, und der Staat belastete sich mit Schulden. Nur auf dem Gebiete des geistigen Lebens hat dieser König wichtige Wissenschaft. Schpfungen hinter [ffen; hier zeigte sich besonders der Einflu feiner Ge-mahlin, der aus dem Haufe der Weifen stammenden geistvollen und hoch-gebildeten Sophie Charlotte, der philosophischen Knigin". Fried-rich hat die Universitt Halle gegrndet, die sich schnell groen Ruf erwarb; an ihr wirkte damals der fromme und vom Geiste werkttiger Liebe erfllte August Hermann Francke, der Stifter des Waisenhauses und der Schulanstalten, die noch heute seinen Namen tragen. Ferner grndete der König die Akademie der Wissenschaften zu Berlin, eine Vereinigung von Gelehrten, welcher Geldmittel zugewiesen wurden, um wissenschaftliche Unternehmungen zu frdern. Der erste Prsident der Akademie war Leibniz, einer der grten Philosophen Deutschlands, ein 1

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 738

1888 - Berlin : Hertz
738 Zeittafel der vaterländischen Geschichte. 1640—1688 20. November 1640 1641 1648 1656 1656 18.-20. Juli 1656 1657 1660 1663 1672 1674 18. Juni 1675 1676 1677 1678 1679 1679 1685 1686 29. April 1688 1688—1713 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst (geboren am 16. Februar 1620). Friedrich Wilhelm's Thronbesteigung. Schwarzenberg's Ungnade und Tod. Waffenstillstand mit Schweden. Bildung eines stehenden Heeres. Der westphälische Friede. (Hinterpommern u. Kammin, sowie die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden fallen an Brandenburg, Vorpommern und Schweden.) Friedrich-Wilhelms-Kanal; Gründung der Post; Bibliothek in Berlin. Bündniß mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen. Die Verträge von Labiau und Marienburg mit Schweden. Schlacht bei Warschau. Vertrag von Welan mit Polen; Friedrich Wilhelm erhält die volle Landeshoheit in Preußen. Friede zu Oliva; Preußen als unabhängiges Her-zoqthum bestätigt. Kampf mit den preußischen Ständen; Rhode und Kalck-stein. Huldigung der preußischen Stände. Unionsversuche; Paul Gerhardt. Krieg gegen Frankreich; Friede zu Vossem. Erneuerter Krieg; die Schweden fallen in die Marken ein. Schlacht bei Fehrbellin. Glücklicher Krieg in Pommern. Eroberung von Stettin. Eroberung von Stralsund. Vertreibung der Schweden aus Preußen. Friede zu St. Germain. Versuch zur Gründung einer Flotte. Aufnahme srauzösischer Protestanten in Folge der Aufhebung des Edicts von Nantes; französische Colonien. Allianzvertrag mit dem Kaiser. Tod des großen Kurfürsten. 1692 1689 1697 Kursurst Friedrich Iii. (geb. 11. Juli 1657) Kurfürst bis 1701, als König Friedrich I. 1701 bis 1713. Danckelmann; Kolb von Wartenberg. Stiftung der Universität Halle (bestätigt 1694). Francke stiftet das Halle'sche Waisenhaus. Krieg gegen Frankreich; Belagerung von Bonn. Friede zu Ryswick.

6. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 139

1888 - Leipzig : Teubner
139 - thun; deshalb herrschte oft Geldnot trotz der schweren Steuern, die dem Volke auferlegt wurden. 1694 grndete Friedrich die Universitt zu Halle. Dieselbe wurde der Sitz einer neuen Richtung in der lutherischen Kirche: Der Pietismus setzte wahre Herzensfrmmigkeit an die Stelle toter Rechtglubigkeit; Jakob Speuer, Propst in Berlin; Aug. Herm. Fraucke, Professor in Halle (das Waisenhaus). 4. Oer nordische Krieg 17001721* In dem gleichzeitigen nordischen Kriege treten sich Peter der 178. Groe von Rußland und Karl Xii. von Schweden gegenber. Rußland war unter dem Herrscherhause Romanow allmhlich zu einem groen Reiche herangewachsen, das die Vlkerschaften des weiten stlichen Tieflandes bis an die Grenzen Polens, Schwedens und der Trkei in sich vereinte (Kartei). Das Vlkerthor zwischen dem Kaspischeu See und dem Ural, durch welches fters asiatische Völker Europa bedrohend sich ergossen hatten (denke an Hunnen, Magyaren, Mongolen I), war geschlossen. Noch war Rußland ein Binnenstaat, die Gesittung seiner Bewohner stand noch immer auf einer niedrigen Stufe. Zar Peter (der Groe), (1689 1725), zuerst unter Vormundschaft feiner Halbschwester Sophie; Soldatenspiel in Preo-baschensk bei Moskau unter Leitung des Genfers Lefort. Peter, an Krper, an Geist und im Wollen stark, im Privatleben zgellos und ausschweifend, dem Herzen nach lebenslnglich ein Barbar; schickt Sophie ins Kloster, beginnt seine groe Aufgabe, sein asiatisch rohes und unwissendes Volk durch Einfhrung westeuropischer Bildung umzugestalten und zu heben; wo er bei seinen Unterthanen Widerstand findet, versucht er es selbst mit Gewalt (erzhle ein Beispiel!). Auf seiner ersten Reise (16971698) zeigt sich Peters vor-treffliche Begabung zum Erzieher seines Volkes (was er andere lehren will, lernt er selbst). der Knigsberg und Berlin geht er nach Holland, arbeitet in Saardam als Schiffszimmermann; dann nach England (was uert er beim Anblick einer Flotten-bung?). berall wirbt er zahlreiche Knstler, Handwerker und Offiziere fr Rußland an. Ein Aufstand der Strelitzen ruft ihn zurck; auf der Rckreise hat er eine Zusammenkunft mit August

7. Geschichte der Neuzeit - S. 299

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 29. Die Herrschaft der hundert Tage. 299 Schloßhofe sein Garderegiment aufstellen, umarmte den Befehlshaber desseben, küßte den Adler und hielt eine erschütternde Abschiedsrede. Am 28. April landete er auf Elba. Seine Gemahlin folgte ihm nicht dahin; sie erhielt die Herzogtümer Parma, Piacenza, Guaftalla und ging mit ihrem Sohne nach Östreich. Am 5. Mai 1814 hielt Ludwig Xviii., welcher sich seit 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in Paris, um den Thron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm schlossen die Verbündeten am 30. Mai 1814 den ersten Frieden zu Paris. Frankreich behielt seine Grenzen von 1792, hatte keine Kriegskosten zu zahlen und blieb im Besitze der geraubten Kunstschätze; nur der Siegeswagen von dem Brandenburger Thor in Berlin wurde von den Preußen mitgenommen. England und Rußland hatten sich dahin verständigt, Deutschland nicht aus Kosten Frankreichs stark werden zu lassen. Die Verbündeten erhielten nach dem Abschlüsse dieses Friedens eine Einladung nach London. Kaiser Alexander und Friedrich Wilhelm Iii., Blücher, Gneisenau u. a. erschienen daselbst, Kaiser Franz war nach Wien zurückgeeilt. Blücher wurde in England vor allen Gästen geehrt und so ausgezeichnet, daß er sagte: „Ich muß über mich wachen, daß ich nicht zum Narren werde." In London spannte ihm das Volk die Pferde aus und zog den Wagen selbst. Fest folgte auf Fest. Man wurde nicht müde ihn mit Lobeserhebungen zu überhäufen und mit lauten Vivats zu begrüßen, wo immer der greise Held sich zeigte. Als er einmal der ihm gehaltenen Lobrede überdrüssig wurde, entgegnete er kurz: „Was ist's, das ihr rühmet? Es ist meine Verwegenheit, Gnei-senaus Besonnenheit und des großen Gottes Barmherzigkeit!" Als ihn die Universität Oxford zum Doktor machte, sprach er: „Ich bin's zufrieden; aber dann macht den Gneisenau zum Apotheker; der hat mir die Pillen gedreht." §. 29. Die Kerrsllmst (sec 100 Tage, laiioteons (Me. Im Herbst 1814 versammelten sich die europäischen Fürsten und ihre vornehmsten Minister und Feldherren zu einem großen Kongreß zu Wien, auf welchem alle noch streitigen Punkte erledigt und eine neue Ordnung der Dinge hergestellt werden sollte. Die Geschäfte wechselten mit großen Festen ab. Bald aber entstanden über die polnischen und sächsischen Länder arge Mißhelligkeiten, so-daß sich sogar insgeheim ein Bündnis gegen Rußland und Preußen bildete. Endlich verständigte man sich dahin, daß das Großherzog-

8. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 16

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
16 Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. 1871,18. Jan. Wilhelm I. wird im Schlosse zu Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. 10. Mai Friede zu Frankfurt a. M. 1874 Gründung des Weltpostvereins. 1883 Dreibund zwischen Deutschland, Österreich und Italien. Krankenkassengesetz. 1884 Beginn der Erwerbung deutscher Kolonieen. Unfallversicherung der Arbeiter. 1888, 9. März Tod Kaiser Wilhelms I. 15. Juni Tod Kaiser Friedrichs Iii. Thronbesteigung Wilhelms Ii. 1889 Alters- und Jnvaliditätsversicherung. 1893 Mitteleuropäische Zeit eingeführt. 1895 Kaiser-Wilhelm-Kanal vollendet. Buchdruckerei des Waisenhauses in Halle a. S.

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 124

1912 - Regensburg : Manz
124 Das Deutsche Reich. sich die Schweiz, Belgien und Holland von Deutschland und dieses selbst wurde im Jahre 1806 aufgelöst. Durch den Krieg des Jahres 1866 schied auch Österreich aus dem politischen Verband mit Deutsch- laud. Im Jahre 1871 entstand nach dem siegreichen Krieg gegen Frankreich, durch welchen das Elsaß und Deutsch-Lothringen wieder zurückgewonnen wurden, das neue Deutsche Reich. 6. Religiöse Verhältnisse. Während die Romanen römisch- katholisch, die Slawen meist griechisch-katholisch und die außerdeutschen Germanen meist evangelisch siud, treffen in Deutschland das evan- gelische und das römisch-katholische Gebiet zusammen und zwar so, daß die Randgebiete vorwiegend katholisch sind. Nach der letzten Volkszählung (1910) bekannten sich 62 °/o zur evangelischen, 37 °/o zur katholischen Kirche. Überwiegend katholisch sind: Westfalen, die Rheinprovinz, Elsaß-Lothringen, das südliche Baden, das südliche und das nördliche Bayern mit Ausnahme eines breiten Gebietes in der Mitte, das südöstliche Schlesien, Posen und Westpreußen. Juden gibt es etwa 1 °/0. 7. An Schulbildung übertrifft Deutschland alle andern Länder. Die Bildung wird vermittelt durch die allgemein bestehenden Volks- schulen, durch zahlreiche Mittel- und Fachschulen, durch (21) Uuiversi- täten und (10) technische Hochschulen. Damit sind Bibliotheken, wissenschaftliche Sammlungen und Institute zur Förderung gelehrter Bildung verbunden. Auch die schönen Künste erfreuen sich einer sorgfältigen Pflege (Akademien, Kunstsammlungen, Musiklehranstalten). 8. Nahrungsquellen. 1) Unter den Nahrungsquellen ist vor allem der Ackerbau zu nennen. Die fruchtbarsten sowie die wenig ergiebigen Gebiete Deutsch- lands wurden schon kennen gelernt. Etwa die Hälfte des Bodens ist Acker- und Gartenland. Unter den Getreidearten überwiegt der Roggen, besonders in Norddeutschland. In den fruchtbarsten Reich der Franken, aus welchem durch deu Vertrag von Verdun 843 das eigentliche Deutschland (das ostsränkische Reich) hervorging. Den westlich ziehen- den Deutschen rückten seit dem 6. Jahrh. die Slawen nach bis zur Elbe, Saale, dem Böhmerwald und in die Ostalpen, wurden aber von den sich wieder ostwärts wendenden Deutschen namentlich seit dem 12. Jahrh. unterworfen und verschmolzen allmählich zum Teil mit ihnen.

10. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 140

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
140 Das Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons I. Höhere Schulen Universi- täten Kontinen- talsperre Portugal und Spanien Besten freien Spielraum lassen. Auf seine Veranlassung richteten Schüler Pestalozzis Lehrerseminare ein; fähige junge Leute, die den Volksschulunterricht übernehmen sollten, wurden zu ihrer Ausbildung zu Pestalozzi geschickt. Die höheren Schulen erhielten als Aufgabe die Vorbereitung für die Universität, indem sie geschichtliches und naturwissenschaftliches Wissen übermittelten und das ästhetische Vermögen durch die Kenntnis der Sprache und Literatur der klassischen Völker zu fördern suchten. 1812 wurde das Abiturientenexamen genau geregelt, 1810 eine besondere Prüfung für die Lehrer der höheren Schulen eingeführt. So entstand ein selbständiger, von der Theologie getrennter höherer Lehrerberuf. Für die Universitäten sorgte Humboldt selbst; sie sollten nicht Fachschulen, wie in Frankreich, sondern einheitliche wissenschaftliche Anstalten sein. Der Grundsatz der Parität wurde durchgeführt, völlige Freizügigkeit an alle deutschen Hochschulen gewährt. Von den Preußen gebliebenen Universitäten wurde Königsberg gefördert und mit einer Sternwarte versehen, an der Bessel wirkte, Frankfurt wurde mit Breslau 1811 vereinigt; neu gegründet wurde 1810 die Universität Berlin, um „durch geistige Kräfte zu ersetzen, was der Staat an physischen verloren hatte“. Bedeutende Männer verliehen als Lehrer der jungen Hochschule rasch ein hohes Ansehen. Die Versöhnung der preußischen Staatsidee und der deutschen Büdung, die sich in diesen Jahren vollzog, wurde für die Weiterentwicklung der deutschen Verhältnisse bestimmend. § 125. Kontinentalsperre und erste Regungen nationalen Widerstandes. Der Krieg gegen Preußen war für Napoleon nur ein Teil des Krieges gewesen, den er seit langem gegen England führte. Am 21. November 1806 verfügte er von Berlin aus die Kontinentalsperre, das heißt die Schließung der Häfen des europäischen Festlandes für den englischen Handel. Demgegenüber erzwang England nach dem Frieden von Tilsit durch die Beschießung von Kopenhagen (September 1807) die Auslieferung der dänischen Flotte, um ihren Anschluß an Napoleon zu hindern. Da es zugleich das Recht, auch die Schiffe der Neutralen auf Kriegskonterbande hin zu untersuchen, beanspruchte, kam es in Konflikt mit Rußland, das ihm schließlich den Krieg erklärte und seine Häfen verschloß. Im Westen Europas wurde Portugal, um die Sperre auch in diesem England seit alters befreundeten Lande durchzuführen, von den Franzosen unter Junot besetzt (November 1807). Um ferner die Herrschaft im Mittelmeer vollends zu befestigen, sollte auch Spanien noch fester als bisher in das System Napoleons eingefügt werden. Deshalb zwang Napoleon (Mai
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